Ursachen der Orgasmusstörung der Frau

Beitragsbild weiblicher Orgasmus

Der weibliche Orgasmus ist komplex

Es gibt viele Ursachen für die Orgasmusstörung der Frau. Den lustvollen, weiblichen Höhepunkt zu erreichen, stellt sich für nicht jede Frau als so einfach heraus. Vielleicht funktioniert es im Solosex ohne Prolbeme, doch mit dem Parnter gemeinsam bleibt der Orgasmus aus. In diesem Blogartikel möchte ich dir mehr über die Ursachen der Orgasmusstörung der Frau berichten und dir Tipps geben, die dir helfen leichter zum Höhepunkt zu kommen. 

Verstehe die physiologischen und psychischen Zusammenhänge in deinem Körper

Mein Ziel ist es ebenso, dir ein besseres Verständnis und Wissen über den weiblichen Orgasmus zu vermitteln. Das Verständnis über die physiologischen und psychischen Zusammenhänge im eigenen Körper ist der erste Schritt, um sich entsprechend weiterentwickeln zu können.

 

Was passiert beim weiblichen Orgasmus?

Physiologisch betrachtet ist der Orgasmus der flüchtige Höhepunkt eines intensiven sexuellen Erlebnisses, verbunden mit rhythmischen Kontraktionen der Muskulatur im Unterleib, die sich manchmal über den ganzen Körper fortsetzen können.

Weibliche Orgasmen sind sehr vielfältig 

Frauen erleben Orgasmen sehr unterschiedlich und können auch verschiedene Arten von Orgasmen erleben, wenn sie dies gelernt haben.

Nicht jeder Orgasmus muss riesig sein. Auch kleine zarte Lustzuckungen, die sich ausschließlich auf die Genitalien beschränken, sind bereits Orgasmen.

Zahlen zum weiblichen Orgasmus

Grundsätzlich ist es für Frauen viel schwieriger als für Männer einen Orgasmus zu bekommen. Oftmals schaffen es Frauen alleine bei der Selbstbefriedigung zum Orgasmus zu kommen, doch beim Sex mit dem Partner weisen einige Orgasmusschwierigkeiten auf.

Nicht jede Frau kommt zum Orgasmus

Laut der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung kommen nur 33% der deutschen Frauen beim Sex regelmäßig zum Orgasmus.

Eine Studie von Lehmann aus dem Jahr 2003 zeigt, dass nur 4% der Frauen rein vaginal einen Orgasmus erreichen können.

52 % der Frauen kommen mit einer zusätzlichen klitoralen Stimulation aufgrund der Stellung, durch den Partner, die Frau selbst oder ein Toy beim Sex zum Orgasmus. 30 % erreichen durch ausschließliche klitorale Stimulation den Höhepunkt. (Durex Studie Sexual Wellbeing Global Survey 07/08).

Etwa 12% der untersuchten Frauen sind unfähig, einen Orgasmus zu erleben bzw. haben noch nie einen erlebt. (European Society for Sexual Medicine laut Prof. Ulrich Clement).

Ursachen der Orgasmusstörung der Frau

Ursachen für Orgasmusschwierigkeiten sind so individuell wie der Mensch an sich. So lernen wir Menschen auf ganz individuelle Art und Weise, wie wir uns erregen können. Dies beginnt bereits im Kindesalter und wird mit der Entdeckung der eigenen Sexualität verfeinert.

Die Orgasmusfähigkeit ist erlernbar

Im Folgenden möchte ich häufig in meiner Praxis als Sexualberaterin anzutreffende Ursachen besprechen. Vielleicht erkennst du dich darin wieder.  Unsere sexuellen Fähigkeiten können ganz bewusst erweitert und verbessert werden. Dies betrifft auch die Orgasmusfähigkeit. 

Fehlende Sensibilisierung der Vulva (äußerer Genitalbereich) und Vagina (Scheide)

Wir leben zwar in einer sehr sexualisierten Welt, doch noch immer sind die weiblichen Genitalien im Vergleich zum männlichen Genital mit viel mehr Scham besetzt. Dies führt dazu, dass viele Frauen ihre Genitalien gar nicht wirklich kennen.

Die nach innen gerichtete Vagina macht das Wahrnehmen dieser schwieriger

Zusätzlich erschwerend kommt hinzu, dass im Gegensatz zum Penis die Vagina nach innen gerichtet ist. Das heißt, um mit der Vagina Kontakt aufnehmen und diese erforschen zu können, ist es notwendig in diese einzudringen. Dieses nach innen gerichtet sein, macht auch die Wahrnehmung im Alltag schwieriger. Wird ein Mann im Alltag mit erregenden Reizen konfrontiert, so meldet dies sein Penis unverzüglich und er kann dies meist sehr deutlich in der Hose wahrnehmen. Eine Frau nimmt diese Erregungsreize der Vagina oft gar nicht oder sehr eingeschränkt wahr.

Nicht selten geben Frauen in der Beratung an, dass die Vagina für sie wie eine gefühllose taube Höhle sei.

Die Ursache dafür liegt in einer mangelhaften Sensibilisierung der Vagina. Dies kann jedoch durch bewusste Berührungen und achtsames Hinspüren verändert werden. 

Beantworte folgende Fragen für dich:

  • Weißt du, wie deine Vulva, also deine Schamlippen oder besser Geschlechtslippen, deine Klitoris, dein Scheidenvorhof aussehen? Magst du deine Vulva, dein sichtbares Geschlecht?
  • Weißt du, wie sich deine Vagina von innen anspürt?
  • Weißt du, wo sich deine erregendsten Zonen im äußeren und im inneren Genital und an deinem ganzen Körper befinden?

Berühre dein Genital selbst im Rahmen der Selbstliebe

Die Selbstbefriedigung und die Erforschung der eigenen Lust und erogenen Zonen besitzen für Frauen häufig nicht den Stellenwert wie für Männer, was für die Orgasmusfähigkeit der Frau jedoch sehr wichtig wäre.

Dieses Training führt zu einer Erotisierung der Vulva und der Vagina. Was sich zu Beginn taub und gefühllos angefühlt hat, fühlt sich durch regelmäßiges Üben und Berühren schon bald lustvoll und erregend an.

Nutze hier auch zusätzlich Sextoys, damit du deine Vagina, aber auch deine Vulva und Klitoris sensibler machst. Variiere hier mit den Toys und nutze auch weiterhin deine Finger zum Massieren und Stimulieren. Durch die Finger hast du natürlich mehr Feedback, als wenn du einen Vibrator verwendest. Entspannter für ein längeres Hinspüren ist es jedoch mit Vibartor oder Dildo. Also lass dir diese Freiheit und entscheide, was angenhmer für dich ist.

Beckenbodentraining steigert deine Lust

Berühre deine Vulva und Vagina so oft es geht selbst. Schenk ihr deine Aufmerksamkeit auch im Alltag durch das Anspannen des Beckenbodens. Stell dir dazu vor, du musst das Urinieren zurückhalten. Dieses Anspannen dieser dafür notwendigen Muskeln trainiert den Beckenboden. Mach dies mehrmals am Tag über einen kurzen Zeitraum, da jedoch mit deiner ganzen Aufmerksamkeit.  Du wirst merken, dass dieses Spiel mit dem Beckenboden sehr lustvoll sein wird. 

Um ein besseres Feedback zu erhalten, ob du den Beckenboden richtig anspannst, kannst du einen oder zwei Finger in deine Vagina einführen und dort fühlen, ob du die richtigen Muskeln anspannst. Bau dies in deine Selbstbefriedigung mit ein. Wenn du es richtig machst, spürst du eine Verengung der Vagina.

Beschränkungen des Erregungsmodus

Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie wir die Erregung bis zum Höhepunkt steigern können. Sexocorporel beschreibt hier ganz genau die einzelnen Erregungsmodi. Die einzelnen Beschreibungen können dir bessere Klarheit über deinen Weg in der Erregung geben. Beachte jedoch, dass wir in den meisten Fällen Mischtypen sind.  

Folgende Faktoren, beeinflussen – positiv oder negativ – den Weg zum wohligen Orgasmus:

  • Muskeltonus (also die Muskelanspannung und -entspannung)
  • Atmung
  • Bewegung
  • Rhythmus

Je nachdem wie wir gelernt haben, diese Parameter für unsere Erregung zu nutzen, werden wir eher angespannt oder entspannt beim Masturbieren oder beim Sex mit dem Partner sein. Ebenso ändert sich auch die Atmung und der Rhythmus der Muskelkontraktionen, wenn wir die Erregungskurve höher klettern.

Manchmal ist der persönliche Erregungsmodus sehr eingeschränkt

Frauen, die Probleme haben zum Point of no return und schließlich zum Orgasmus zu kommen, weisen oftmals ein sehr eng fokussiertes Ritual zur Erreichung des Höhepunktes bei der Selbstbefriedigung auf. Es gibt einen einzigen Weg, mit dem sie das Ziel – den Orgasmus – erreichen können. Kommt es zu Störungen oder Abweichungen dieses Rituals, wird es schwierig beziehungsweise unmöglich. Im Paarsex ist eine mögliche Abweichung vom funktionierenden Ritual wesentlich wahrscheinlicher, als wenn Frau mit sich selbst alleine ist.

Andere Frauen genießen die sexuelle Erregung total und lassen sich treiben von ihrer Lust und Leidenschaft, doch sie haben nicht gelernt, wie sie letztendlich die sexuelle Energie so kanalisieren können, dass sie den Orgasmus erreichen können.

Dies sind nur zwei typische Beispiele, warum es aufgrund des gelernten Erregungsmodus in manchen Situationen schwierig oder sogar unmöglich sein kann den Orgasmus zu erreichen.

Gute Durchblutung im Genital ist wichtig für ein intensives Erleben

Ein Wechsel von Anspannung und Entspannung führt dazu, dass die Genitalien gut durchblutet werden und so auch empfindsamer und lustvoller auf Berührungen und den Penis reagieren.

Durch tiefe Atemzüge wird das Blut vermehrt mit Sauerstoff angereichert. Dies aktiviert unsere sexuelle Energie zusätzlich.

Wenn du zum Beispiel merkst, dass du dich zu sehr anspannst, lass einfach mal bewusst locker. Bewege dazu einfach dein Becken und lass deinen Atem fließen, dann hast du automatisch einen Wechsel von An- und Entspannung.

„Bin ich gut genug!“, „Hoffentlich bekomm ich einen Orgasmus!“

„Hoffentlich sieht er nicht meine Cellulite.“, „Hoffentlich bin ich feucht genug.“, „Hoffentlich tut es nicht weh.“ „Ich bin jetzt gar nicht frisch rasiert!“, „Die Küche ist noch nicht zusammen geräumt.“, „Hoffentlich kommen die Kinder nicht früher heim.“ Und nicht zuletzt

Schalte deinen Kopf aus - komm ins Spüren deines Körpers!

Die Liste der Gedanken die Frauen beim intim werden mit einem Mann im Kopf haben können, ist wohl endlos lange.  Doch solange dein Gehirn mit all diesem negativen Zeug beschäftigt ist, wirst du nicht ins Spüren und Genießen kommen können.

Verwandle den OrgasMUS in ein OrgasKAN

Gerade die Fixierung auf den Orgasmus erstickt die Möglichkeit auf einen Orgasmus im Keim. Die beste Voraussetzung für den weiblichen Höhepunkt sind die Lust und der Genuss am Sex.

Nicht selten stressen auch Männer unbewusst Frauen, wenn sie unbedingt den Orgasmus der Frau anstreben. Wenn du merkst, dass dein Partner zu diesen Männern gehört, dann erkläre ihm liebevoll, dass dieser Druck die Möglichkeit eines Orgasmus im Keim erstickt.

Zwei Nerven entscheiden über unser Lustempfinden

Um in die Lust und Erregung zu kommen, ist die Aktivierung des Nervus Parasympathicus wichtig. Dieser wird aktiviert, wenn wir entspannt sind, uns wohl fühlen und wir nicht unsicher oder gestresst sind.

Angst, Unsicherheit, Stress und alle anderen negativen Gefühle aktivieren den Gegenspieler, den Nervus Sympathicus. Er lässt uns in Flucht- und Angriffsbereitschaft gehen. Der Körper ist angespannt und unempfindlich auf Berührung. Lust und Erregung ist im Fluchtmodus unerwünscht.

Was brauchst du für deine Entspannung?

Beantworte folgende Fragen für dich:

  • Was brauchst du, um entspannt intim werden zu können?
  • Welche Rahmenbedingungen helfen dir dabei, dich zu entspannen?
  • Welche Berührungen helfen dir, dass du spürst, dass du dich entspannen darfst?

Sei ehrlich mit dir selbst und mit deinem Partner und überlegt gemeinsam, wie ihr einen für dich optimalen Rahmen schaffen könnt.  Zum Beispiel eine kleine Massage zum Ankommen und Runterkommen vom Alltag. Musik. Das Zimmer absperren, damit die Kinder nicht sofort reinkommen. Fenster schließen, falls du gerne laut bist.

Benutze auch Toys beim Sex, die du bei der Selbstbefriedigung magst

Vielleicht willst du auch ein Toy zum Sex verwenden, welches du in der Selbstbefriedung gerne nutzt. Leg es griffbereit und überrasche deinen Partner. Männern gefällt es in der Regel, wenn sie eine selbstbestimmte, auf ihre eigene Lust achtende Frau im Liebesspiel erleben dürfen. Womanizer* oder Magic Wand* lassen sich perfekt beim Sex mit dem Partner integrieren und bringen dich vielleicht noch mehr in deine Lust und Erregung. Gerade beim Magic Wand profitiert neben der Frau auch der Mann von der Vibration während des Sex.

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Was tun bei Orgasmusstörungen?

Wenn du unter Orgamsmusschwierigkeiten leidest, kann es hilfreich sein, deine ganz individuellen Zusammenhänge in deinem Körper besser wahrzunehmen und verstehen zu lernen. 

  • Selbstbeobachtung und atmen und bewegen!

Beobachte dich beim Masturbieren und beim Sex immer wieder für kurze Zeit und nimm wahr, wie dein Muskeltonus (die Muskelanspannung), die Atmung, der Rhythmus und auch die Bewegung spürbar sind. In welchen Bereichen spürst du selbst, dass du dich noch erweitern kannst zum Beispiel mehr Bewegung im Becken, tiefer Atmen usw. 

  • Bestimme deinen sexuellen IST-Zustand und verbessere dich ganz gezielt.

Nimm eine genau Standortbestimmung deiner Sexualität vor. Sexualberatung nach Sexocorporel bietet hier eine umfassende Analyse. Danach wirst du deinen Körper besser verstehen. Du erhälst individuelle Übungen, die dir helfen, deine Sexualität lustvoller zu erleben. Du wirst lernen, was für deinen Orgasmus wichtig ist und wirst Schritt für Schritt zu deinem Höhenflug gecoacht.

  • Begib dich auf eine achtsame Entdeckungsreise - professionell begleitet

    Nutze Sexological Bodywork, um durch achtsame Berührungen deinen Körper, deine Vulva und Vagina ganz neu erfahren zu dürfen. Lass dich fallen unter den langsamen zarten Berührungen deines Körpers. Spüre, wie du deinen ganzen Körper als lustvollen Ort wahrnimmst. Spüre, wie dein Genital mit jeder Berührung lebendiger und sensibler wird. Erlebe wie du durch Atmung, Beckenbodenaktivierung, Bewegung und deiner Stimme deine Lust und deinen Genuss ganz bewusst steigern und intensivieren kannst. 

 

Wenn du nun Lust auf mehr Lust und Genuss in deiner Sexualität bekommen hast, schreib mir oder ruf mich an.

Ich begleite dich sehr gerne zu einer erfüllten Sexualität. Von Frau zu Frau. 

 

Kurz & knackig

Definition Orgasmusstörung der Frau

Die Frau erlebt trotz Lust und Genuss an der sexuellen Aktivität und ausgeprägter sexuellen Erregung keinen Orgasmus. Die Erregungssteigerung reicht nicht aus, um den Orgasmus zu erreichen.


Unterscheidung in:

  • Primäre Orgasmusstörung: besteht seit dem beginn der sexuellen Aktivität
  • sekundäre Orgasmusstörung: es gab bereits eine problemlose Phase mit Orgasmen 
  • globale Orgasmusstörung: bei jeder sexuellen Aktivität kommt es zu keinem Orgasmus
  • situative Orgasmusstörung: auf bestimmte Situationen oder sexuelle Praktiken beschränkt

Ursachen der Orgasmusstörung

  • physiologisch: Schmerzen, chronische Erkrankungen, limitierter Erregungsmodus, mangelnde Erotisierung des  eigenen Geschlechts
  • psychisch: Angst, Schuldgefühle, Scham, schlechte Bewertung von Sex, Angst vor Kontrollverlust beim Orgasmus, sexuelle Traumata, 
  • partnerschaftliche: Paarkonflikte, mangelnde Kommunikation über eigene Bedürfnisse, mangelnde Anziehung


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